Ja, einen wunderschönen guten Abend, meine Damen und Herren.
17 Uhr, die lange Nacht beginnt.
Also sie hat ja gerade schon hier begonnen um 16 Uhr.
Wir haben jetzt gemerkt, dass wir in einer Zeitschleife sind.
Um 16 Uhr war es schon 17 Uhr, jetzt ist es noch mal 17 Uhr.
Also wir starten jetzt mit der Langen Nacht von Sternenstaub und schwarzen Löchern.
Hier kommt schon der zweite Vortrag und es geht jetzt um Urknall oder Schöpfungsgeschichte.
Wie passt das zusammen?
Das ist wahrscheinlich eine Frage, die sich viele Wissenschaftler stellen
und die sich viele Menschen außerhalb der Wissenschaften stellen.
Und wir sind jetzt sehr gespannt, was Professor Dr. Wolfgang Schobert uns dazu erzählen wird.
Er war einige Jahre lang hier, Universitätsprediger.
Er ist am Lehrstuhl Systematische Theologie I für Dogmatik.
Er wird uns gleich erklären, was er da so tut.
Und er wird sich mit dem Thema auseinandersetzen wie Schöpfungsglaube,
also unser christlicher Glaube und die Kosmologie, also die Erforschung des Weltraums,
miteinander in Einklang gebracht werden und was sich da vielleicht auch für Widersprüchlichkeiten ergeben.
Er hat erzählt im Vorgespräch, dass er von der Astro AG in der Schule über das Soziologie Studium
und das Erlanger Experimentiertheater, das es auch noch gleich dahinter der Tür gibt,
dann zur Theologie gekommen ist.
Und dieser spannende Bogen wird sicherlich Niederschlag finden in seinem Vortrag.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Anthropologie, die theologische Ästhetik, die philosophische Theologie
und die Erforschung der religiösen Gegenwartskultur.
Ich bin sehr gespannt auf diesen Vortrag. Viel Vergnügen.
Vielen Dank für die freundliche Einführung.
Ich muss mit zwei Entschuldigungen beginnen.
Die erste Entschuldigung ist, ich habe sehr viel Text zu präsentieren und wenig Bilder.
Das liegt an meinem Fach, die Theologie generell, die systematische Theologie und dann noch dieses Wort Dogmatik.
Kennen Sie alltagssprachlich, stellen Sie sich am besten unter Dogmatik das Gegenteil von dem vor, was Sie sich darunter vorstellen.
Denn das Fach theologische Dogmatik hat es gerade damit zu tun, darüber nachzudenken
und in das Gespräch zu bringen. Man kann es so knapp sagen, was christlicher Glaube glaubt.
Was heißt es eigentlich, Gott hat die Welt geschaffen?
Das sagen wir, aber wissen wir das, was wir damit meinen.
Was bedeutet das? Was bedeutet das in der christlichen, in der biblischen Tradition?
Dem will ich auch etwas jetzt nachgehen.
Die zweite Entschuldigung gilt meinem Titel, der Sie etwas in die Irre führt.
Was vielleicht sogar führen soll, da steht nämlich ein oder drin und ich werde im ersten Teil meines Vortrags zeigen, warum das falsch ist.
Ich sage es erstmal ganz einfach so, das ist so, wie wenn Sie auf einer Grillparty vom Gastgeber gefragt würden, Bratwurst oder Bier.
Warum oder?
Das will ich im ersten Teil meines Vortrags zeigen.
Damit bin ich also schon beim Thema und will den ersten Teil überschreiben von falschen Alternativen und echten Konflikten.
Ich muss also erstmal auflösen, denn das oder ist mir natürlich nicht so umsonst in den Titel gerutscht,
sondern das ist eine Frage, die mir sehr häufig gestellt wird.
Mit der Erwartung, das schlösser sich irgendwie aus.
Und ich muss also im ersten Teil zeigen, warum das gerade nicht der Fall ist.
Das beruht auf, ich sage das vorweg, auf methodischen Missverständnissen, die ich ganz kurz aufklären möchte.
Das ist aber auch verbunden mit hartnäckigen Mythen, die ich kurz nebenbei auch zerstreuen möchte.
Und Frage danach, sind das konkurrierende Weltbilder, mit denen wir zu tun haben, um dann im zweiten Teil knapp zu erläutern,
was glaubt denn nun eigentlich der Schöpfungsglaube?
Und da greife ich diese Frage noch einmal jetzt aus der Perspektive der Theologie und der biblischen Tradition aus.
Presenters
Prof. Dr. Wolfgang Schoberth
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:48:01 Min
Aufnahmedatum
2023-10-21
Hochgeladen am
2023-10-30 18:06:06
Sprache
de-DE
Schöpfungsglaube und moderne Kosmologie stehen, entgegen einer verbreiteten Ansicht, nicht im Widerspruch, sondern sprechen in je unterschiedlicher Weise von der Welt, in der wir leben. Der Vortrag will zur notwendigen Unterscheidung anleiten und falsche Alternativen auf beiden Seiten auflösen. Auf diese Weise kann die genuine Perspektive des Schöpfungsglaubens deutlich werden: Wie können wir in dieser Welt menschlich leben?